Der viertgrößte Stadtteil Würzburgs – die Zellerau

Die Zellerau ist Würzburgs viertgrößter Stadtbezirk und liegt im nordwestlichen Stadtbereich. Der Stadtteil erstreckt sich am Main ist benachbart mit der Altstadt und dem Steinbachtal.

Mit gut 12.000 Einwohnern ist die Zellerau einer der größeren Stadtteile Würzburgs.
Über die Friedensbrücke ist der Stadtteil gut mit der Altstadt verbunden.

Der Zeller Bock verbindet die Zellerau gut mit dem anliegenden Örtchen Zell am Main.

Erfahre hier mehr über die Geschichte der Zellerau.

Zellerau

Bei vielen Würzburgern ist die Zellerau auch bekannt als Problemviertel, da nach dem Abzug der Soldaten viele Sozialwohnungen entstanden und vor allem ärmere Mitbürger dort wohnen. Im oberen Teil der Zellerau ist heutzutage jedoch auch die Mittelschicht mit moderneren Gebäuden angesiedelt.

In dem Bereich, wo sich heute die Zellerau befindet, wurden bei Straßenarbeiten unterhalb der Frankfurter Straße Teile von Germanengräbern gefunden. Die Fundstücke waren eine über 4000 Jahre alte Steinaxt und Teile aus der Bronzezeit. Gutachter stellten fest, dass sich dort eine Siedlung befunden hat.

Am Ende der Zellerau befindet sich das Kloster Oberzell, welches durch Spendengelder errichtet wurde. Ein weiteres Kloster (Kloster Himmelspforten) wurde vom ehemaligen Würzburger Bischof Hermann von Lobdeburg im Jahr 1252 erbaut. Es befindet sich direkt am Mainufer.
Vom Jahr 1711 bis 1719 entstanden drei Gutshöfe im Bereich der Zellerau. Die Güter namens „Moschee“, „Moskau“ und „Talavera“ gingen ab 1901 in den Besitz der Stadt Würzburg über.

Zellerau am Main
Die Zellerau erstreckt sich in Richtung Nordwesten am Main. Auf den Mainwiesen werden häufig Festivals und Messen abgehalten.

Die Zellerau war früher ein wichtiger Standort für das Militär

Ab 1882 wurde eine Infanteriekaserne in der Zellerau errichtet. Dort lebten zu dieser Zeit ca. 2000 Soldaten. Heute befindet sich darin das Frauenhofer Institut.
In Zeiten des Nationalsozialismus wurde erneut in der Zellerau aufgerüstet. Am Ort des Guts Moschee entstand hierfür eine weitere Kaserne. Dies hatte zur Folge, dass in der Zellerau zu Spitzenzeiten über 8000 Soldaten stationiert waren. Die Zellerau war einer der größten Militärstandorte des Deutschen Reichs.

Viele Straßen in der Zellerau haben Namen von Generälen und Schlachtorten aus dieser Zeit:

  • Sedanstraße
  • Ysenburgstraße
  • Moltkestraße
  • Wörthstraße
  • Weißenburgstraße

Auch die Talavera wurde nach napoleonischen Feldzügen benannt.

Zwischen den Jahren 1906 und 1909 wurde eine Artilleriekaserne vom bayrischen Militär erbaut. Hierfür wurde Gut Moskau gegen Flächen in der Innenstadt ausgetauscht. Am Ende des ersten Weltkriegs wurde die bayrische Armee aufgelöst und von der Reichswehr übernommen.
Heute befindet sich in dem Gebäude die Bereitschaftspolizei und deren Unterkünfte.

Auch die amerikanischen Soldaten waren bis in die 90er Jahre in Kasernen (Hindenburg-Kaserne) untergebracht.

Die Zellerau ist seit 2007 Teil vom Bund-Länder-Städtebauförderprogramm. Sie gilt als soziale Stadt mit Entwicklungsbedarf.

Wann wurde der Stadtteil Zellerau gegründet?

Die Zellerau wurde wie viele weitere Stadtteile in Würzburg auch nach der Entfestigung im Jahr 1868 als Stadtteil benannt.

Wie gelangt man in die Zellerau?

Die Straßenbahnlinie 2 und 4 verbindet die Zellerau mit der Innenstadt. Ebenfalls fahren viele Busse in den nord-westlichen Stadtteil Würzburgs.

Was gibt es Besonderes in der Zellerau?

In der Höchberger Straße befindet sich das Würzburger Hofbräu, welches 1876 von Henry T. Böttinger eröffnet wurde.

Der wohl bekannteste Bereich der Zellerau ist die Talavera. Diese dient normalerweise als großer Parkplatz. Während der Volksfestsaison wird die Talavera als Schaustellerplatz für das Frühjahrsvolksfest und im Sommer für das Kiliani genutzt. Auf vielen Ständen, Fahrgeschäften und auch im großen Bierzelt kann man leckeres Essen genießen und seinen Spaß haben. Auch Zirkusse finden ihren Platz auf dem großen Platz der Talavera.

Auch ein Museum kann in der Zellerau besichtigt werden. Auf dem Bürgerbräu-Gelände befindet sich das Siebold-Museum.

Auf den Mainwiesen werden regelmäßig Festivals, wie zum Beispiel das Afrika Festival, das Umsonst und Draußen oder auch Messen (Main-Franken-Messe) abgehalten. Ab und zu befinden sich dort auch Flohmärkte.

Würzburg Zellerau
Große alte Wohngebäude und relativ breite Straßen in der Zellerau.

Welche Freizeitaktivitäten gibt es in der Zellerau?

Besonders beliebt sind die Sportplätze und die großen Mainwiesen in der Zellerau. Ganz am Ende befindet sich auch eine große Hundewiese, auf der sich täglich freilaufende Hunde zum Spielen treffen. Die Hundewiese ist jedoch nicht eingezäunt.

Neben vielen Schulen für Kinder und Jugendliche befindet sich in der Zellerau auch die Feuerwehrschule, in der regelmäßig für den Notfall geübt wird.

Weitere Freizeitanlagen in der Zellerau:

  • Kletterhalle des Alpenvereins
  • DJK Sportzentrum
  • Box Verein
  • Fußballverein
Kiliani Fest in Würzburg
Blick vom Riesenrad auf dem unterfränkischen Volksfest Kiliani.

Kann man in der Zellerau gut essen gehen?

Ja, auch die Gastronomie ist in der Zellerau nicht zu kurz gekommen. Hier finden Einheimische und Touristen gute Italiener, Griechen und natürlich auch die fränkische Küche.