Neumünster Kirche

Die Neumünster Kirche – ein prägendes Objekt des Würzburger Stadtbildes

Die Neumünster Kirche liegt zwischen Würzburger Verkaufsgebäuden in der Altstadt und prägt das Würzburger Stadtbild. Sie ist der Ort, an dem angeblich der irische Wanderbischof Kilian zusammen mit seinen Gefährten Kolonat und Totonan den Märtyrertod starben.

 

Wann wurde die Kirche erbaut und wie entwickelte sie sich?

Bischof Megingoz errichtete im 8. Jahrhundert an diesem Ort einen Momorialbau, um an das Leiden zu erinnern.

Im Jahr 1060 hat der heilige Adalbero das Stift Neumünster gegründet. Dieses Stift bekam eine doppelstöckige Kirche, die im Laufe der Jahre nach Osten erweitert wurde.

Im 14. Jahrhundert begannen die Ausmalarbeiten in der Kirche. Jahre später im 17. Jahrhundert bekam die Kirche ein Gewölbe und wurde erneut ausgemalt. Die neuen Malereien wurden im Zeitalter Renaissance abgebildet.

Von 1711 bis 1722 wurde der ehemalige Westchor abgerissen und ein neuer Westbau im Barocken Stil von Joseph Greising errichtet.

Bis hin ins 18. Jahrhundert wurden einige Chorfenster vergrößert und die Baumeister errichteten hohe Barrokfassaden anhand von römischen Vorbildern.

Aufgrund der Sökularisation (der staatlichen Nutzung kirchlicher Besitztümer) wurde das Neumünster Stift aufgelöst. Die Kirche wurde aber weiterhin von der Bruderschaft genutzt.

Weiterhin blieb die Kiliansgruft trotzdem ein Ziel von vielen Wallfahrern. In früheren Jahren wurde die Kirche auch als Zweck für Militärs- und Schulgottesdienste verwendet.

1908 wurde das Neumünster auch zu der Tochterpfarrei des Würzburger Doms erhoben.

 

Wurde die Neumünster Kirche am 16. März zerbombt?

Die Kirche erlitt weniger Schaden als der Würzburger Dom. Durch das Feuer kam es jedoch auch im Kuppelbereich, dem Chorgestühl und einigen Gemälden zu Verlusten.

Bibel in der Neumünster Kirche

Welche Persönlichkeiten wurden in der Neumünster Kirche beigesetzt?

Im anliegenden Kreuzgarten, dem Lusamgarten, wurde der Würzburger Minnesänger Walter von der Vogelweide beigesetzt.

Pfarrer Georg Häfner wurde am 15. Mai 2011 seliggesprochen. Er erhielt ein Urnengrab in der Kiliansgruft neben dem Schrein der Märtyrer Kilian, Kolonat und Totnan.

Die Gebeine der Heilige Kilian, Kolonat und Totnan liegen in einem Schrein. Die irischen Missionare, Märtyrer und Patrone des Bistums Würzburg legten im Frankenland den Christlichen Glauben zugrunde.

Weitere Gräber, die sich in der Krypta befinden:

  • Bischof Burkard, Würzburgs erster Bischof
  • Bischof Megingaud, Würzburgs zweiter Bischof von 754 bis 769
  • Matthias Ehrenfried, Würzburgs Bischof von 1928 bis 1948
  • Weihbischof Karl Ebert
Gräber von heiligen Bischöfen
In der Kiliansgruft liegen Bischöfe und Heilige.

Welche Kunstwerke beinhaltet die Neumünsterkirche?

Kapellen

In der Neumünsterkirche sind zwei Kapellen enthalten. Jeweils in der linken und rechten Kapelle sind Skulpturen und Retabel (große Altarbilder) zu finden.

Schmerzensmannkreuz

Das Schmerzensmannkreuz wurde von Christoph Schädel im Jahr 2007 restauriert. Es zeigt eine aus Vollholz gefertigte Skulptur aus dem Spätmittelalter. Die Skulptur stellt Christus am Kreuz dar, dessen Arme nicht an den Querbalken befestigt sind.

Echthaarkruzifix

Diese Skulptur stammt aus der Spätgotik (1470 – 1510) und zeigt den gekreuzigten Christus. Das Kruzifix hängt im Vierungsbogen und wurde nach der Zerstörung 1945 restauriert.

Altar

Besonders sehenswert ist der Hochaltar aus Stuckmarmor, der in einer Apsis steht.

Die Apsis ist ein Raumteil, welches im Halbkreis an den Hauptraum anschließt und von einer Halbkuppel überwölbt wird.

Die Säulen sind vergoldet und werden von einigen bedeutenden Figuren umgeben.

Vor dem Altar hängt eine Figur Jesu. Der Altar kann über zwei steile Treppen erreicht werden, ist jedoch für Besucher meist nur von unten zu sehen.

Altar in der Neumünster Kirche

Kiliansgruft

Ebenso interessant ist auch die Kiliansgruft, die sich unter dem westlichen Kirchenraums befindet. In der Krypta findet man Gräber, den Kiliansschrein und Szenen aus dem Leben Jesu.

Kreuzkrypta

Die Kreuzkrypta hat auch den Namen Johanneskrypta. Sie liegt unter dem Chor von Neumünster und kann leider nur durch eine Glaswand besichtigt werden.

Orgel

Die Orgel der Neumünster Kirche ist etwas kleiner als die des Würzburger Doms.

Dennoch ist sie sehenswert. Der mittlere Teil der Orgel besteht aus einem helleren glänzenden Metall und die beiden äußeren Teile aus einem dunkleren Metall.

Orgel in der Neumünster Kirche

Deckenhimmel

Der barocke Innenraum wurde durch Johann Baptist Zimmermann ausgebaut.

Im Jahr 1974 wurden malerische Restaurierungen bei allen Deckenmalereien durchgeführt.

Das Deckengemälde wurde 2007 von Nicolaus Stuber restauriert.

Deckenhimmel Haupthaus

Wann finden Gottesdienste in der Neumünster Kirche statt?

Die Gottesdienste in der Neumünsterkirche werden auf der offiziellen Website bekannt gegeben und wechseln sich mit den Gottesdiensten im Würzburger Dom ab.
Hier findest Du die Zeiten der Gottesdienste.

Neumünster von vorne