Der Ringpark – Würzburgs grüne Lunge
Der Ringpark ist Würzburgs größter Park. Er umschließt die Altstadt und erstreckt sich dabei von der Friedensbrücke bis zur Ludwigsbrücke, unter den Würzburgern wegen ihrer vier Löwenstatuen auch Löwenbrücke genannt. Er lädt dabei nicht nur zum Verweilen und Spazieren ein, sondern trägt auch einen wichtigen Teil zum Stadtklima und dem Artenschutz bei.
Größe und Form des Ringparks
Entgegen des Namens bildet der Ringpark keinen richtigen Ring. Er legt sich eher als Halbring um die Altstadt herum und kommt somit auf eine Länge von circa 3,5 Kilometern, welche zwar hier und da von einer Straße unterbrochen wird, jedoch trotzdem komplett barrierefrei begangen werden kann. Insgesamt hat der Ringpark eine Gesamtfläche von circa 34 Hektar.
Artenvielfalt und der Lehrpfad
Der Ringpark zeichnet sich auch durch seine große Artenvielfalt aus. Über 4800 Bäume, bestehend aus etwa 220 Arten, sind hier zu finden. Wer sich für die Vielfalt des Parks interessiert hat die Chance den Park entlang eines Baum- und Naturlehrpfades zu erkunden, der sich entlang des Ringparks erstreckt und auf die Besonderheiten der Pflanzen eingeht.
Unterhaltung und Ringparkfest
Wer es nicht nur bei einem Spaziergang belassen möchte, hat die Möglichkeit sein Können bei einer Runde Boccia oder Boule unter Beweis zu stellen. Auch Kinder können sich auf einem der vielen Spielplätze austoben. Besonders beliebt ist hierbei der Spielplatz südlich der Residenz, welche sich inmitten des Ringparks befindet.
Für noch mehr Unterhaltung sorgt einmal im Jahr das Ringparkfest. Das Festival findet immer am ersten Wochenende im August statt und kann mit Livemusik, Kinderprogramm und kulinarischen Spezialitäten überzeugen.
Brunnen und Denkmäler im Ringpark
Auch für Kulturinteressierte hat der Ringpark einiges zu bieten. Entlang des Parks befinden sich zahlreiche Brunnen und Denkmäler, welche während eines Spaziergangs bestaunt werden können. Darunter zum Beispiel ein Stück der Berliner Mauer und der Berliner Meilenstein am Berliner Ring, der Kiliansbrunnen am Bahnhofsvorplatz und noch viele mehr.

Wie entstand der Ringpark?
Vor mehr als 200 Jahren befanden sich dort, wo sich heute der beliebte Ringpark befindet, noch die Würzburger Befestigungsanlagen bestehend aus Mauern, Gräben und Schussfeldern, auch Glacis genannt. Dies kann man auch heute noch an dem sternförmigen Verlauf des Ringparks, den Beinamen Glacis und den angrenzenden Straßen, wie zum Beispiel der Sanderglacisstraße erkennen.
Im Zeitraum 1819 bis 1843 entstand auf dem Glacis eine erste gärtnerische Anlage, welche bereits durch die Bevölkerung benutzt, aber schon bald vernachlässigt wurde. Als dann im Jahr 1856 die Festung Marienberg ihre Festungseigenschaft verlor und die Stadt Würzburg kurz darauf die Wallanlagen abreißen ließ, um die Stadt zu erweitern, war der Weg für unseren heutigen Ringpark geebnet.
Der Bau des Ringparks dauerte circa 20 Jahre. Die Pläne hierfür stammten von dem schwedischen Stadtgärtner Jens Person Lindahl, welcher für seine Pläne zwar international Anerkennung erlangte, von den Würzburgern selber jedoch wegen der Sorge vor ausufernden Kosten scharf kritisiert wurde. Der Widerstand wurde so stark, dass er sich 1887, nachdem ein durch ihn geplantes Bauwerk zerstört wurde, vor der Neuen Universität das Leben nahm. Daraufhin führte Engelbert Sturm das Projekt zu Ende und vollendete den Ringpark im Jahr 1900 mit der Fertigstellung des Abschnitts Klein-Nizza.
Klein-Nizza – Ein bisschen Côte d’Azur in Würzburg
Der zuletzt fertiggestellte Abschnitt des Ringparks ist auch gleichzeitig einer der schönsten und beliebtesten. Den Namen verdankt die Anlage ihrem Reichtum an prachtvollen Blumen, Sträuchern und Bäumen, was an die französische Stadt Nizza erinnert.
Neben dem gerade im Frühling toll blühenden Blumenmeer findet man in Klein-Nizza auch eine schön angelegte Teichanlage, die durch ihre geschwungene Form an einen Bachlauf erinnern soll und mit durch die ansässigen Enten ein Highlight für Kinder darstellt, sowie den sich direkt hinterm Teich befindenden Schönbornbrunnen und den etwas versteckteren Erthalbrunnen.

Der Ringpark als grüne Lunge
Durch seine Größe und den hohen Baumbestand trägt der Ringpark zu einem großen Teil zum Würzburger Innenstadtklima bei. Da sich die Innenstadt schnell überwärmt bietet er den Bewohnern und Tieren eine willkommene Abkühlung. Durch seine Größe reicht die Abkühlung sogar bis zu 100 Meter in die Altstadt hinein.
