Heidingsfeld – der Stadtteil, der früher eine eigene Stadt war

Heidingsfeld liegt auf der linken Seite des Mains und hat ca. 10.200 Einwohner. Die Einheimischen nennen diesen Stadtteil auch „Hätzfeld“. Er erstreckt sich vom Steinbachtal bis hin zum Heuchelhof.

Erfahre hier mehr zur Geschichte unseres schönen Stadtteils Heidingsfeld.

 

Heidingsfeld Stadtteil Würzburg

Wie entstand der Stadtteil Heidingsfeld?

Laut Erzählungen stammt der Name Heidingsfeld vom thüringischen Herzog Hedan. So kam Hedan Feld zustande. Seit dem Jahre 849 nach Christus gehörte der Ort zum Königsgut.
Heidingsfeld wurde im 12. Jahrhundert an das Kloster Fulda von König Ludwig II dem Deutschen verschenkt. Im Jahr 1297 wurde Heidingsfeld dann von Adolf von Nassau an das Hochstift Würzburg verpfändet.

Im Jahr 1273 wurde bestimmt, dass in Heidingsfeld ein Benediktiner-Kloster gegründet werden sollte. So entstand an der Wenzelstraße ab dem 14. Jahrhundert das St. Nikolausspital. Der Spitalbetrieb wurde jedoch im Jahr 1516 eingestellt.

 

Wie kamen die jüdischen Mitbürger nach Heidingsfeld?

Heidingsfeld bekam im Jahr 1367 die Stadtrechte verliehen. In Würzburg wurden schon zu früheren Zeiten die Juden vertrieben. Diese ließen sich 1565 in Heidingsfeld nieder, sodass der Ort zu einem sehr wichtigen religiösen Zentrum wurde.
Im Jahr 1811 wurde infolgedessen in Heidingsfeld der jüdische Friedhof gegründet. Nach und nach entwickelte sich Heidingsfeld nach Fürth zur zweitgrößten jüdischen Gemeinde des Königreichs Bayern.

Im Jahr 1892 wurde im ehemaligen Zehnthof ein Altersheim gegründet. Noch heute gibt es ein Altersheim in Heidingsfeld.

Wie lief der 2. Weltkrieg in Heidingsfeld ab?

Während der Reichspogromnach im Jahre 1938 wurde die Heidingsfelder Synagoge der Juden angezündet und brannte ab.
Am 16. März 1945 beschädigten Fliegerbomben die Stadt Würzburg zu 85%. Der Stadtteil Heidingsfeld wurde sogar bis zu 90% zerstört.

In der Zeit von 1367 bis 1929 galt Heidingsfeld als eigene Stadt. So kam auch der heutige Name „Städtle“. Heidingsfelder nennen den Altort „Städtle“, da Heidingsfeld eine kleine eigene Stadt in der großen Stadt Würzburg war. Im Zuge dessen errichtete man auch die Stadtbefestigung. Teil der Stadtmauer ist der Stegenturm.

Seit 1909 versuchte man, Heidingsfeld an Würzburg anzubinden. Dies gelang erst am 1. Januar 1930, nachdem die Eingemeindung zweimal abgelehnt wurde. Bürgermeister Hans Löffler (nach dem auch eine Würzburger Straße benannt wurde) gliederte den Stadtteil endgültig auf Wunsch der Bürger in Würzburg ein.

So wurde Würzburg um 2466 Hektar erweitert und zur Großstadt ernannt.

 

Welche Ortsteile gibt es in Heidingsfeld?

Heidingsfeld ist nochmal in mehrere Bereiche aufgeteilt.

Altstadt „Städtle“:
Das Städtle in Heidingsfeld ist von der Stadtmauer umgeben. Im Städtle spielt sich das Leben ab, da hier die meisten Geschäfte zu finden sind. Vom Lebensmittelladen bis hin zum Friseur ist alles zu finden.

Katzenberg und Kirchberg:
Der Katzenberg in Heidingsfeld liegt am Hang unterhalb des Heuchelhofs. Diese Gegend ist hauptsächlich ein Wohngebiet mit schönem Blick auf die Stadt Würzburg. Die letzten Häuser am Katzenberg grenzen an die Weinreben an. Die Grenze zwischen Heidingsfeld und Heuchelhof macht die Autobahn A3. Von der Raststätte aus hat man einen atemberaubenden Blick auf den Katzenberg und Teile Würzburgs.

Heidingsfeld Stadtteil

Lehmgrubensiedlung:
Die Lehmgrubensiedlung in Heidingsfeld ist eine bloße Wohnsiedlung mit vielen Einfamilienhäusern und auch Mehrfamilien-Wohnblocks. Sie ist nordöstlich der Eisenbahnlinie am Hang des Blosenbergs zu finden.
Die Lehmgrubensiedlung entstand durch den Bau vieler Siedlerhäuschen mit großen Gartengrundstücken. Hier wurden früher in den Gärten Lebensmittel angebaut, die die Bürger aufgrund der Weltwirtschaftskrise benötigten.

Gewerbegebiet:
Im westlichen Teil von Heidingsfeld befindet sich das Gewerbegebiet entlang der Bahnlinie. Hier gibt es eine gute Anbindung an die Autobahn A3, der Bahn und auch der Bundesstraße.

 

Gewerbegebiet Heidingsfeld
Hier sieht man das Gewerbegebiet von Heidingsfeld mit Blick aus den Weinreben des gegenüberliegenden Berges.

Welche Sehenswürdigkeiten findet man in Heidingsfeld?

Im Würzburger Stadtteil Heidingsfeld gibt es einige Kirchen zu bewundern.

  • Laurentius
  • Paul
  • Zur Heiligen Familie

Neben den Kirchen ist auch die alte Stadtmauer sehr interessant. Die Mauer ist noch fast vollständig vorhanden. Begibt man sich in eine der vielen Gassen im Städtle, kann man neben alten Höfen auch die Stadtmauer mit Schießscharten finden.
Im Jahr 1367 begann der Bau und es wurden bis zu 8 Meter hohe Mauern mit 14 Türmen, Wall und Wassergraben errichtet.
Das Nikolaustor ist beispielsweise im Städtle noch vorhanden. Während des 19. und 20. Jahrhunderts wurden jedoch viele Teile entfernt. Dazu zählt der Graben, der Wall und der Zwinger.

Der Giemaul im Städtle ist an der Vorderseite des Rathauses zu finden. Er soll früher bei der Belagerung der Stadt einen geheimen Eingang für Geld gezeigt haben.
Jeden Tag um 12 Uhr öffnet er seinen Mund als Zeichen für den Verrat.

Durch Heidingsfeld fließt der vom Land kommende Heigelsbach und mündet im Main.

Alte Stadtmauer am Heigelsbach in Heidingsfeld
In Heidingsfeld gibt es viele kleine Durchgänge durch die alte Stadtmauer. Unter dem Bogen fließt der Heigelsbach.

Welche Veranstaltungen gibt es in Heidingsfeld?

In Heidingsfeld gibt es regelmäßige Veranstaltungen. Hier finden Sie die bekanntesten Veranstaltungen in diesem Stadtteil Würzburgs.

  • Heidingsfelder Faschingszug jeweils am Faschingsdienstag um 14:33 Uhr
  • Maibaumaufstellung
  • Giemaulfest
  • Hätzfeld hat´s
  • Werkingstraßenfest

Falls Du noch außerhalb der Innenstadt Würzburgs mehr entdecken möchtest, begib Dich gerne für einen Ausflug nach Heidingsfeld. Im Städtle wirst Du dich wie in einer eigenen Stadt fühlen.