Landesgartenschaupark 1990

Das Landesgartenschaugelände 1990: ein internationaler Park

Bereits zweimal durfte die Stadt Würzburg bereits die Landesgartenschau ausrichten. Die erste Würzburger Landesgartenschau fand im Jahr 1990 in der Zellerau, im Würzburger Westen, statt. Der Park bietet durch die Einbindung der Würzburger Partnerstädte nicht nur viele internationale Eindrücke, sondern auch ein sehr natürliches Erscheinungsbild, welches zur Entspannung einlädt.

Wo befindet sich das Landesgartenschaugelände?

Der Park befindet sich im Würzburger Stadtteil Zellerau. Er verläuft von der Friedensbrücke aus bergaufwärts bis zur Festung Marienberg, dem Wahrzeichen Würzburgs, und stellt somit eine Verlängerung des Ringparks auf der gegenüberlegenden Mainseite dar. Nur zwischen dem Nautiland, einem Schwimmbad, und dem Zeller Tor, einem Teil der Bastionärsbefestigung aus dem Jahr 1666, ist der Park kurz unterbrochen. 

Blick durch das Zeller Tor auf den dahinterliegenden Landesgartenschaupark
Blick durch das Zeller Tor

Wie groß ist das Gelände?

Insgesamt hat der Park eine Fläche von circa 14 Hektar. Der kürzeste Weg vom Tal bis hoch zur Festung hat dabei eine Strecke von circa 1,5 Kilometern.

Was zeichnet den Park aus?

Das Besondere am Landesgartenschaupark sind die verschiedenen Gärten der Partnerstädte und -länder Würzburgs, sowie der Fokus auf Nachhaltigkeit, was im Jahr 1990 noch sehr unüblich war und Würzburg somit zu einem Vorreiter auf diesem Gebiet machte. Einzigartig ist auch seine durch die Wallmauern der Festung bedingte Form. 

Im oberen Bereich des Parks gibt es außerdem einen großzügigen Rosengarten, sowie eine Kleingartenanlage, welche der Öffentlichkeit zugänglich ist.

Rosenbögen im Landesgartenschaupark in der Zellerau
Rosenpark im Landesgartenschaupark 1990

Die ländertypischen Themengärten

Durch die verschiedenen Themengärten, gestaltet durch Vertreter der Würzburger Partnerländer und -städte entstand im Landesgartenschaupark eine große Vielfalt. Der am meisten besuchte davon ist der japanische Garten. Dieser wurde von Gärtner aus Otsu gestaltet, stellt einen Garten der inneren Ruhe dar und überzeugt mit Ahorn, Anemonen und japanischen Kirschen. Auch sehenswert sind der schottische Garten, welcher eine Landschaft aus dem schottischen Hochland darstellt und einen Bachlauf besitzt, sowie das normannische Landhaus. Dieses wurde von Arbeitern aus Caen in traditioneller Bauweise errichtet und besteht aus Bauteilen aus der Normandie. 

Das normannische Landhaus im Landesgarenschaupark in der Zellerau.
Normannisches Landhaus

Im tschechischen Teil des Parks findet man eine Statue der Sagenfigur Rübezahl. Überlieferungen zufolge ist dieser der Herr der Berge. Er bestraft die Bösen und hilft manchmal sogar den Guten. Um seine Statue herum kann man lauter gestapelte Steine entdecken.

Statue Ruebezahl im tschechischen Teil des Landesgartenschauparks
Statue Ruebezahl

Außerdem gibt es noch einen schön angelegten amerikanischen Fliedergarten, einen irischen Garten mit typischem Steinturm, einen schwedischen Garten aus Umeå, sowie den 2016 neu angelegten Mwanza-Garten aus Tanzania.

Ist der Park für Kinder geeignet? 

Das Landesgartenschaugelände eignet sich sehr gut für Kinder. An jeder Ecke gibt es etwas Neues zu entdecken. Mittig im Park befindet sich der Kinderbereich. Das Highlight ist hier der großzügig und liebevoll angelegte Wasserspielplatz, welcher im Sommer zum Schutz der Kinder mit einem Sonnensegel überspannt wird. Der Spielplatz befindet sich am Eingang Zeller Straße und ist mit Kindern immer einen Besuch wert. 

Für einen schönen Tagesausflug kann ein Besuch im Landesgartenschaugelände auch mit einem Besuch im angrenzenden Nautiland, dem neu renovierten Freizeitbad der Stadt Würzburg, abgerundet werden. 

Der Siebold-Garten

Direkt am unteren Eingang des Parks befindet sich der Siebold-Garten. Der Eingang zu diesem liegt etwas versteckt – er befindet sich, von der großen Pyramide aus kommend, zwischen Mauer und Zaun des linken Randes des Parks. Philipp Franz von Siebold war ein in Würzburg geborener Arzt und Naturforscher und durfte als einer der ersten Europäer für Forschungsreisen nach Japan einreisen. Der Garten ist daher mit japanischen Elementen gestaltet und mit Pflanzen bepflanzt, welche Siebold als erster nach Europa brachte. Er liegt etwas abgeschieden und lädt auf seinen Bänken zum Verweilen und Entspannen ein. Nach dem Erkunden des Siebold-Gartens muss man sich allerdings auf den Rückweg zum Eingang dessen machen, er stellt eine Sackgasse dar.

Ebenfalls in der Zellerau befindet sich das Siebold-Museum, mit dem Auto oder der Straßenbahn ist es vom Landesgartenschaugelände in nur wenigen Minuten zu erreichen. 

Nachhaltigkeit im Park

Die Landesgartenschau 1990 war im Thema Nachhaltigkeit definitiv ihrer Zeit voraus. Schon bei der Planung wurde ein großer Wert daraufgelegt, dass bestehende Pflanzen und Obstbäume mit integriert werden und auch die neuen Anlagen und Pflanzen möglichst nachhaltig angelegt werden. Dies gibt dem Park eine sehr gemütliche, beruhigende, aber auch leicht verspielte Atmosphäre.

Ein geschwungener Weg durch Beete und Bäume.
Ein Weg durch den Landesgartenschaupark 1990

Besonders ist auch das Ökohaus im Park. Das Haus gehört zum Bund Naturschutz und gilt als beispielhaft für umweltschonendes Bauen und Gärtnern. Bei dem Haus handelt es sich um ein Niedrigenergiehaus in Holzständerbauweise und ist für Interessenten offen. 

Gibt es im Landesgartenschaugelände Veranstaltungen?

Einmal im Jahr veranstalten die Würzburger Internationalen Gesellschaften im Park den Internationalen Frühling. Passend zur internationalen Gestaltung des Parks stellen hier die Würzburger Partnerstädte und -länder ihre landestypischen Kulturen vor. Unter anderem gibt es dort kulinarische Spezialitäten, sowie verschiedene Aktivitäten zu entdecken. 

Auch um das Gelände herum gibt es einige Veranstaltungen. So finden auf der angrenzenden Talavera das Frühjahrsvolksfest, sowie das sommerliche Kiliani statt, und auf den schräg gegenüberliegenden Mainwiesen z. B.  im Juni das Umsonst & Draußen und ebenfalls im Sommer das Africa-Festival statt. 

Wie ist die Anfahrt zum Park?

Das ehemalige Landesgartenschaugelände kann von der Innenstadt aus zu Fuß, mit dem Rad oder der Straßenbahn (Haltestellen Talavera, Nautiland und Wörthstraße, Linien 2 und 4) erreicht werden. Doch auch mit dem Auto ist kann bequem angereist werden, da sich direkt gegenüber der große Festplatz Talavera befindet, welcher die meiste Zeit des Jahres als kostenfreier Parkplatz verwendet wird. 

Wie sind die Öffnungszeiten? 

Der Park hat von November bis März wochentags von 07 bis 17 Uhr, samstags, sonntags und an Feiertagen von 08 bis 17 Uhr geöffnet. 

Im Sommer, von April bis Oktober, schließt der Park sogar erst um 21 Uhr. 

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