Alte Universität

Eines der ältesten Universitätskomplexe Europas – die Alte Universität in Würzburg

Würzburg ist eine Universitätsstadt. Rund 35.000 Studierende sind jedes Jahr im schönen Würzburg. An der FHWS sind je Semester knapp 6.500 Studenten und Studentinnen eingeschrieben. In der Universität Würzburg sind es fast 28.500. Jedes Semester steigt die Zahl der Studierenden.

 

Von wann stammt die Alte Universität und wo ist sie zu finden?

Die Alte Universität wurde im Jahr 1582 von Julius Echter von Mespelbrunn gegründet. Sie bot früher Platz für den gesamten Universitätsbetrieb und wird von der Neubaustraße, der Schönthalstraße und der Domerschulstraße umgeben. Außerdem gehört die Alte Universität zu einem der ältesten und bedeutendsten Universitätskomplexe Europas.

Am 11. Juni 1582 wurde der Grundstein gelegt. Zuvor befand sich dort das St. Ulrich Kloster, welches Julius Echter abreißen ließ und ein prunkvolles Gebäude im Stil der Renaissance erbaute. Die Alte Uni umfasst einen großen Innenhof und wird im Süden von der Universitätskirche (Neubaukirche) abgeschlossen.
Den Erbauer Julius Echter findet man als Relief verewigt über dem Portal zum Innenhof.

Alte Universität erbau von Julius Echter
Alte Universität erbaut von Julius Echter

Wie entwickelte sich die Alte Universität in den Jahren?

In den Jahren 1604 bis 1609 wurden vor allem philosophische Vorlesungen, wie z. B. Sprachen, Grammatik, Rhetorik und Dialektik vorgetragen. Die Einschreibungen pro Jahr variierten zwischen 150 und 210.

Da während des Dreißigjährigen Krieges die meisten Menschen flohen, gab es während dieser Zeit keine Neueinschreibungen mehr. Doch im Jahre 1636 erreichten wieder viele Studierende die Universität.

Im Jahr 1617, als auch Julius Echter starb, wurde in diesem Gebäude eine Universitätsbibliothek aufgebaut. Echters Nachfolger Johann Gottfried Aschhausen erweiterte diese Büchersammlung, sodass im Jahre 1806 bis zu 25.000 Bände vorhanden waren.

Im 18. Jahrhundert und den darauf folgenden Jahren stieg die Zahl der Studierenden weiter an. Wo vorher nur die Fakultäten Philosophie, Theologie, Jura und Medizin vertreten waren, kamen später auch noch die Naturwissenschaften dazu. Die Lehrsprache entwickelte sich von Latein ins Deutsche.

Nachdem im Jahre 1888 schon über 1.500 immatrikulierte Studierende in Würzburg waren, musste die Alte Universität erweitert werden. Neue Gebäude wurden im nördlichen Teil der Stadt errichtet.

Einer der vier Eingänge zur Alten Universität
Einer der vier Eingänge zur Alten Universität

Was passierte mit der Alten Universität während des 2. Weltkrieges?

Während des Krieges, der Würzburg schwer in Mitleidenschaft zog, wurde auch die Alte Universität zerstört. Von dem historischen Gebäude blieben nur knapp 20% übrig. Selbst Professoren und Studierende beteiligten sich in den Folgejahren am Wiederaufbau.

Ab dem Jahr 1989 wurde die Alte Universität von Grund auf neu saniert und für 7,3 Millionen Euro viele historische Formen nachgebildet.

Was ist heute in der Alten Universität zu finden?

Heute gibt es so viele Studierende in Würzburg, die an verschiedenen Standorten untergebracht werden. In der Alten Universität ist daher nur noch die juristische Fakultät in der Altstadt untergebracht. Selbst die große Bibliothek wurde in das neue Hauptgebäude an den Sanderring verlegt.

Kann man als Tourist die Alte Universität besichtigen?

Wissbegierige Menschen können die Alte Uni über vier Eingänge betreten. Die Treppenstufen sind nicht barrierefrei. Um die Universität mit einem Rollstuhl zu befahren, müssen die Eingänge im Hinterhof genutzt werden. Neben der Rampe zum Gebäude befindet sich auch ein Behindertenparkplatz. Für den Zutritt dieser Eingänge wird jedoch ein Schlüssel benötigt, der im Büro abgeholt werden kann.

Im Innenhof der Alten Universität kann wie bei vielen historischen Gebäuden auch ein alter Ziehbrunnen entdeckt werden.

Wenn Sie als Tourist mal zu Fuß zur Alten Universität gelangen, schauen Sie doch mal nach oben an das Deckengewölbe. Beim Aufgang zu den Räumlichkeiten im Nord- und Ostflügel finden Sie eine wunderschöne Spielart eines Netzgewölbes.

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